Grid-Girls, Boxenluder, Race-Queen und Pit-Babes

Grid-Girls, Boxenluder, Race-Queen und Pit-Babes

Sie gehรถren zur Formel 1 wie quietschende Reifen, aufheulende Motoren oder das Gemisch aus Benzin und Staub, das die Luft rund um die Rennbahn erfรผllt: leicht bekleidete Mรคdchen, welche die Fahrer vor und nach jedem Ereignis aufmerksamkeitsstark begleiten.
Auch Spielzeughersteller wie Carrera und Le Mans Miniatures haben die so genannten Boxenluder oder Pit-Babes fรผr sich entdeckt und das Zubehรถr ihrer Slotcar-Bahnen um entsprechend gestaltete Figuren ergรคnzt. Was aber verbirgt sich hinter dem Phรคnomen, welches im MaรŸstab 1:32 nun auch Kinderzimmer und Hobby-Keller erobert?

Ein Kind der deutschen Sprache

Da ist zunรคchst einmal der Begriff selbst: Die deutsche Sprache kennt viele Ausdrรผcke, die in anderen Lรคndern keine sinnentsprechende รœbersetzung finden und einfach in den Wortschatz der jeweiligen Nation รผbernommen werden. Zu den bekanntesten Beispielen hierfรผr gehรถren der „Kindergarten“ und die „Wanderlust“.

Auch „Boxenluder“ ist eine Bezeichnung, die es so nur im Deutschen gibt. Wรคhrend das Publikum in Japan oder GroรŸbritannien voll Achtung von einer Race-Queen oder einem Grid- bzw. Umbrella-Girl spricht, werden die Mรคdchen am Rande der Autorennbahn hierzulande etwas abwertend als „Boxenluder“ bezeichnet.

Internationale Geschichte

Um zu verstehen, warum verschiedene Sprachen bzw. Nationen ein und dieselbe Sache so unterschiedlich werten, lohnt sich ein Blick zurรผck. Zurรผck auf die Anfรคnge des Motorsports – in eine Zeit, als die Benutzung der Autorennbahn oft noch einem Himmelfahrts-Kommando glich, weil die technischen Voraussetzungen nur unzureichend waren. Das ist durchaus wรถrtlich zu nehmen, denn bei den ersten Rennen zรคhlte weniger der Sieg als vielmehr das รœberleben. Die auf der Bahn eingesetzten Wagen waren fragile Bauten, welche in kleinen, unbekannten Werkstรคtten konstruiert und zusammengeschraubt worden waren.

Mit Charme und List gegen Vorbehalte

Boxenluder aus Asien

Boxenluder aus Asien


Entsprechend groรŸ waren die Vorbehalte gegen den Sport. Er galt als unsicher und (lebens-) gefรคhrlich; wer freiwillig daran teilnahm oder zuschaute, musste zwangslรคufig verrรผckt sein. Dann aber kam ein japanisches Team auf die Idee, dem Geschehen rund um die Autorennbahn seinen Schrecken zu nehmen. Aufbauend auf der Tatsache, dass Frauen als schwaches Geschlecht galten, setzten die Mรคnner um Rosa Ogawa junge Mรคdchen als Blickfang beim Rennen ein. Jede im Sichtbereich agierende Race-Queen demonstrierte, dass Motorsport nicht gefรคhrlich, sondern spannend und aufregend ist – und die daran teilnehmenden Fahrer interessante Menschen – wenn nicht gar bewundernswerte Helden – sind.

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Umbrella-Girl – Mehr als gut aussehen

Umbrella-Girl am TrackDabei รผbten einzelne Mรคdchen durchaus wichtige Tรคtigkeiten aus: So hatte das Schirm-Mรคdchen des Teams die Aufgabe, den Fahrer im Startfeld vor Sichtbehinderung durch Sonneneinstrahlung zu schรผtzen.

Zu diesem Zweck stellte sie sich neben den startbereiten Wagen direkt auf die Autorennbahn und hielt einen ausreichend groรŸen Schirm รผber das Cockpit – ein Umstand, der bei internationalen Berichterstattungen zur Bezeichnung Umbrella-Girl fรผhrte.

Nomen est omen

Weil das Wort „Schirm-Mรคdchen“ der Bedeutung des dahinter steckenden Angebots nur unzureichend gerecht wurde, รคnderte es sich schon bald in „Grid-Girl“. Damit integrierte es nicht nur den englischen Begriff fรผr das rasterartig eingeteilte Startfeld, sondern lieรŸ zugleich erkennen, welch wichtige Rolle die Damen fรผr das Rennen spielten: Je nachdem, wie ernst die Umbrella- bzw. Grid-Girls ihre Aufgabe nahmen und wie umsichtig sie agierten, konnten sie zu einem geglรผckten Beginn beitragen.

Mit Schirm, Schild und Melone

Aus dieser Service-Leistung entwickelten sich fรผr das Nummerngirl bzw. die Race-Queen schnell neue Aufgaben. Dazu gehรถrte beispielsweise, unmittelbar vor dem Start eine Tafel mit der Nummer des jeweiligen Fahrers zu prรคsentieren. Je wirkungsvoller sich das Mรคdchen dabei in Szene setzte, desto grรถรŸer war der Jubel des Publikums – und damit die psychologische Wirkung auf den Fahrer.

Der Auftritt von Grid-Girls zรคhlte schon bald zur beliebten Show-Einlage bei Formel 1-Rennen. Dadurch zog er jedoch eine vรถllig neue Interpretation der Aufgaben nach sich.

Boxenluder – Fortschritt durch Technik

Pirelli Grid Girls

Pirelli Grid Girls


In gleichem MaรŸe, wie sich das Boxenluder zum heimlichen Star des dahinter stehenden Rennstalls entwickelte, schritt auch die Technik voran. Das Geschehen auf der Autorennbahn galt plรถtzlich nicht mehr als Wahnsinn, sondern als Fortschritt. Leistungsstรคrkere Motoren, widerstandsfรคhigere Reifen und immer leichter werdende Karossen machten die Rennen zunehmend schneller und sicherer. Das Image der Fahrer wandelte sich vom lebensmรผden Freak zum bewundernswerten Sportler – und das der Grid-Girls vom serviceorientierten Dienstleister zum beneidenswerten Team-Mitglied.

Von der Bahn in die Box

So nah wie sie wollten auch andere ihren Helden kommen. Schwer war das zunรคchst nicht, denn der Rummel rund um die Autorennbahn war in den Anfangsjahren des Formel 1-Sports nur mรครŸig organisiert. Im Prinzip konnte jede(r) mit etwas Geschick bis ins Fahrerlager vordringen.

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Mรคdchen, die an den Einfriedungen auf eine gรผnstige Gelegenheit warteten, wurden intern schon bald als Paddock-Girl bezeichnet – Zaungรคste im wahrsten Sinne des Wortes. Die begehrten Fahrer lieรŸen sich die Aufmerksamkeit gern gefallen – und nutzten die gute Stimmung ihrer Bewunderinnen gern als Katalysator fรผr After-Show-Partys. Ein Umstand, der bei weniger forschen Fans schnell zu der abwertenden Bezeichnung „Boxenluder“ fรผhrte.

Video mit heiรŸen Grid Girls

Ganz spezielle Fans

Wieviel Luder in den weiblichen Besuchern des Boxenbereiches tatsรคchlich steckt, hรคngt wohl von individuellen Veranlagungen und sich bietenden Gelegenheiten ab. Das Phรคnomen, einen (scheinbar) unerreichbaren Star anzuhimmeln und etwas von seinem Ruhm auf die eigene Person zu รผbertragen, ist jedoch nicht nur aus dem Umfeld der Formel 1 bekannt. Nahezu alle Branchen verzeichnen ihre eigenen „Paddock-Girls“: Wรคhrend es bei Musikern so genannte Groupies sind, werden sie in verschiedenen Sportarten als Pit-Babes bezeichnet.

Im Kleinen wie im GroรŸen

Carrera - Gridgirls

Carrera – Gridgirls


Doch egal, wie Du sie nennst: Weil sie so selbstverstรคndlich dazu gehรถren, dรผrfen Grid-und Paddock-Girl oder Pit-Babes auch auf einer nachgebildeten Rennstracke nicht fehlen. Carrera, slot.it, modellbau-koenig.de, Racer, motorheadminiatures.net und Le Mans Miniatures haben die Mรคdchen fรผr Slotcar-Fans wie Dich detailgetreu nachbauen lassen und bieten sie in verschieden gestalteten Figurengruppen an.
Fast alle im MaรŸstab 1:32 oder 1:24 gehaltene Race-Queen verfรผgt รผber zahlreiche drehbare Kรถrperteile, so dass Du Deine zukรผnftigen Mini Grid-Girls in natรผrlich wirkender Haltung auf Deiner Slotcar-Anlage positionieren kannst. Je nachdem, fรผr welchen Figurensatz Du Dich entscheidest, erhรคltst Du stehende und / oder sitzende Pit-Babes, wobei die Anzahl je nach Ausfertigung variiert.

Das ganz am Anfang der Boxenluder-Geschichte stehende Umbrella-Girl liefern wir Dir selbstverstรคndlich komplett mit dem namengebenden Schirm. Auch bei allen anderen Figuren zur Ergรคnzung Deiner Slotcar-Anlage ist uns Detailtreue wichtig. Diesem Anspruch werden wir mit mit der proportionalen Nachbildung im MaรŸstab 1:32 ebenso gerecht wie mit den natรผrlich wirkenden Farben und der lebendig scheinenden Mimik, die jedes einzelne Grid-, Umbrella- oder Paddock-Girl zeigt.

Von Jochen

Jochen hat eine 21 Meter lange Carrera Digital 124 Autobahn im Keller stehen. Hier will er seine Modelle, Bastelarbeiten und Erfolge mit dem Slotcar teilen.
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